News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Friday, December 29, 2006

I'm rolling, rolling, rolling

nicht auf dem Fluss, Gott sei Dank, aber doch überallhin, wo ich mich eventuell hinbewegen möchte. Aber da erzähle ich vermutlich niemandem was Neues, das bringt Weihnachten eben so mit sich. Dieses Jahr kommt es mir allerdings schlimmer vor als bisher, weil ich ja frisch aus einem Land mit begrenzt vorhandener Esskultur komme. Ihr habt ja keine Ahnung, wie gut richtiges Brot schmeckt.
Ansonsten habe ich Weihnachten gut überstanden, bin reich beschenkt und dabei manchmal auch überrascht worden. Nur die Koordination verschiedener Besuche bei Freunden und Verwandten hat nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte. Gut, dass meine beiden Jahrgänge Klassentreffen hatten, das hat die Sache ein bisschen erleichtert.
Dass ich mir tatsächlich zwei Wochen Blog-Auszeit gegönnt habe, lag aber nicht ausschließlich an meiner Faulheit oder organisatorischen Überlastung. Ich musste auch an meinem rechten Handgelenk ein bisschen rumschnipseln lassen, und da tippt sichs halt ein bisschen schwer. Inzwischen sind aber die Fäden draußen und das Handgelenk tut beim Tippen nicht mehr weh (was ja überhaupt der Grund für die OP war), nur meine Katzen kann ich mit der rechten Hand nicht heben. Aber was müssen die Dinger plötzlich auch so schwer sein ...

Monday, December 11, 2006

Homeward bound

bin ich morgen früh. Mein Flieger geht zwar erst um elf, aber die U-Bahn braucht doch ziemlich lange bis Heathrow, so dass ich mal wieder richtig früh aufstehen darf. Juhu. Dafür durfte ich heute ausschlafen, und dabei war doch Montag!!!

Habe mich aber heute immerhin dazu aufraffen können noch ein bisschen Kultur mitzunehmen. Zu diesem Zweck war ich im Victoria&Albert Museum. Auf die Sonderausstellungen habe ich allerdings verzichtet, weil ich ja die Hauptausstellungen auch noch nicht kenne, und die sind kostenlos. Nachdem ich mir aber die Ausstellung zur Mode im Wandel der Zeiten und die Kunstwerke der europäischen Renaissance angesehen hatte bin ich etwas übermütig geworden und habe noch die japanische Kunst angefangen. Das war doch etwas zuviel. Nicht nur, weil ich müde war, sondern auch weil das mit dem Vorangegangenen so gar nichts zu tun hatte und einem leichten Kulturschock verursacht. Also habe ich beschlossen, dass die Asien-Abteilung aufs nächste Mal warten muss und mich an die frische Luft Richtung Kensington begeben für die letzten Weihnachtseinkäufe.

Auf dem Heimweg habe ich dann den Bus genommen und praktisch nebenbei die Weihnachtsbeleuchtung in der ganzen Stadt gesehen. Nur an St. Pauls bin ich nicht vorbeigekommen - der Bus wollte einfach nicht fahren. Bilder gibt es, wieder einmal, nicht. Diesmal hätte ich zwar an die Kamera gedacht, aber der Akku war leer.

Jetzt muss ich langsam mal packen, sonst läuft mir die Nacht davon. Sollte ich in den nächsten Wochen zu faul oderbeschäftigt zum Schreiben sein, oder sonst irgendwie verhindert, vorsorglich schon mal:

Frohe Weihnachten und einen Guten Rutsch!

Saturday, December 09, 2006

Eine Runde Mitleid

für mich, bitte. Gestern wäre unsere Semester-Abschluss-, Weihnachts-, Jahresabschiedsfeier bei Victor gewesen. Die große Gelegenheit also, sich von allen zu verabschieden und Weihnachtsgrüße loszuwerden. Wie gesagt, wäre gewesen. Meinereiner hat sich nämlich mal wieder irgendwo einen kleinen Brechdurchfall eingefangen, der einfach nicht mehr bis heute warten konnte. War also nicht auf der Feier.

Dafür darf ich heute den ganzen Tag im Schlafanzug im Bett bleiben. Ist auch schön. Und ist schließlich nicht mein Problem, wenn manche Leute keine Weihnachtsgeschenke kriegen.

Friday, December 08, 2006

Wie die Zeit vergeht

ist schon wahnsinn. Immerhin habe ich schon vierzehn Wochen in London hinter mir. Und gesehen habe ich von der Stadt noch nicht so übermäßig viel.

Gestern waren wir mal ein bisschen in der Stadt unterwegs um die Weihnachtsbeleuchtung anzuschauen. Wenn ich daran gedacht hätte meinen Fotoapparat mitzunehmen, hätte das auch bestimmt schöne Bilder gegeben. Als es uns zu kalt wurde sind wir bei Hamley's eingekehrt, einem riesigen Spielwarenladen in der Regent Street. In dem Laden waren zwar viele kleine Kinder, aber doch auch so viele Erwachsene, dass nicht jeder zweite eines der Kinder dabei gehabt haben konnte. Und welches kleine Kind spielt schon mit ferngesteuerten Robotern?

Danach waren wir zum Kaffee trinken in einem Cafe in Soho. Tara und ich waren die einzigen weiblichen Wesen in diesem Cafe und gleichzeitig war unsere Gruppe die einzige die aus mehr als zwei Leuten bestand. Da schmeckt ein Cafe Latte doch gleich ganz anders ...

Tuesday, December 05, 2006

Eine Predigt

haben wir heute schon zu hören bekommen. Und zwar anlässlich der letzten Vorlesung von Prof. Caselli. Das Thema war die Selbstvermarktung eines angehenden Wissenschaftlers. Da dies vielleicht auch für einige von euch interessant ist, hier die wichtigsten Punkte:
  • englische Muttersprachler haben es leichter (siehe Punkt zwei und drei)
  • in keinem Artikel sollten mehr als zwei Grammatikfehler sein (er z.B. hört beim dritten auf zu lesen, und das Urteil ist dann entsprechend)
  • der aktive Wortschatz kann nicht groß genug sein
  • der eigene Schreibstil will entwickelt werden, zur Übung empfiehlt er (oh wunder) lesen, lesen, lesen, besonders drei englische Autoren: Austen, Eliot, Dickens (nein, das hab ich mir nicht aus den Fingern gesaugt)
  • ein ordentliches Paper, das brillant vorgetragen wird bringt einen manchmal weiter als ein brillantes Paper, das nur ordentlich vorgetragen wird
  • von den Eltern abgesehen sollte jeder Englisch können, so dass kein Anlass besteht mit irgendwem in der jeweiligen Muttersprache zu sprechen
Zum krönenden Abschluss hat er uns angedroht, dass wir im Juni durch die Prüfung fliegen, wenn er uns dabei erwischt, dass wir nicht Englisch sprechen. Unseren Kiwi hat das schon zu einem Neujahrsvorsatz bewegt: er lernt jetzt auch richtiges Englisch.

Sunday, December 03, 2006

Es weihnachtet

nach wie vor bei mir. Das Wetter ist zwar noch wenig winterlich, und es wollen auch noch ein paar Hausaufgaben gemacht werden, aber seit die Pseudo-Klausuren rum sind bin ich in Weihnachtsstimmung. Liegt vielleicht daran, dass wir das Klausurenende am Freitag mit einer Flasche Becherovka begossen haben (Milan hat von zuhause einen kleinen Vorrat dabei) und der schmeckt nach Zimt und das erinnert mich an Weihnachten.

Es könnte aber auch die plötzliche Überflutung mit Weihnachtsliedern schuld sein. Heute hat mir Johannes einen YouTube-Link auf ein Duett von Bing Crosby und David Bowie geschickt. Das hab ich mir ein paar mal angehört und bin dann dazu übergegangen weitere Weihnachtslieder zu suchen. Dabei hab ich dummerweise meine Winamp-Playlist zerstört, so dass ich jetzt weiterhin YouTube hören muss. So ein Pech.

Beinahe absurd fand ich dagegen die Beschallung mit Weihnachtsliedern im Fitnessstudio gestern und das nicht nur weil der Rhythmus wenig antreibend ist. Die Lieder liefen nämlich auf einem Musiksender, so dass man auch die tollen Videos sehen konnte. Einige davon waren aus der Mitte der Achtziger und ein paarmal wäre ich beinahe vom Rad gefallen vor lachen. Zur Strafe hatte ich dann den ganzen restlichen Tag Cliff Richards im Ohr: "Chrihistmas Time, Mistletoe and Wine.." A propos, jetzt gibts noch eine Tasse "mulled wine" und dann kriege ich hoffentlich auch mein Modell in Matlab zum laufen.

Backe, backe Kuchen

Lebkuchen nämlich. Da ich nämlich dieses Wochenende mit Küche putzen dran bin hab ich mir gedacht, ich mach sie erst mal richtig dreckig. Und da Weihnachten ja unaufhaltsam näher rückt, habe ich mich für Kartoffellebkuchen entschieden. Das ganze unter erschwerten Umständen: keine Küchenwaage, ein Ofen der bei Höchsttemperatur noch immer doppelte Garzeit hat und ignorante Engländer. Hier gibt es keine Oblaten!!!

Da ist es schon fast ein Wunder, dass meine Lebkuchen tatsächlich schmecken wie sie sollen. Sobald morgen die Schokolade drüber kommt sehen sie auch so aus. Hoffentlich.