News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Tuesday, January 30, 2007

To show something

diagrammatically. Was für ein Wort. Bei unseren Professoren, die allesamt auch keine Muttersprachler sind, beschleicht mich ja manchmal schon der Verdacht sie erfinden manche Ausdrücke einfach neu. Wie eben den oben genannten. Der hört sich einfach zu gut an um wahr zu sein. Aber unsere Irin und meine britische Mitbewohnerin haben übereinstimmend behauptet dieses Wort exisitiert. Und siehe da - mein Wörterbuch kennt es. Scheinbar ist es sogar so selbsterklärend, dass noch nicht einmal eine Definition gegeben wird.

Sunday, January 28, 2007

Apfelschorle + Alkohol = ?

Cider. Man beachte bitte die englische Schreibung des Begriffs, auch wenn angeblich der inhaltliche Unterschied zum französischen Gegenstück nicht so groß sein soll. Umso größer ist dagegen der Unterschied im Alkoholgehalt von Pub zu Pub. Haben empirische Studien ergeben. Für den Inhalt dieses Eintrags wird daher keinerlei Haftung übernommen.

Gestern waren wir jedenfalls in einem unserer üblichen Pubs, um Karas Geburtstag zu feiern. Das haben wir natürlich gründlichst gemacht, mit dem Ergebnis, dass Tara und ich den zweiten Teil des Abends mit dem armen Geburtstagskind auf dem Klo verbracht haben (ist nicht so schlimm wie sich das anhört, auf dem Klo dort gibt es extrem gemütliche Sofas und sogar einen Zimmerspringbrunnen). Ergebnis des Tests: zwei Gläser Cider und kein Alkohol zu spüren.

Heute - eine halbe Stunde nachdem ich einem Bekannten wahrheitsgemäß erzählt hatte ich hätte vor, einen ruhigen Abend zuhause zu verbringen - war ich mit meinem Mitbewohner Dominik unterwegs zum Dim Sum essen am Rand von Chinatown. Das gibts dort nur mittags, so dass wir eben ein ganz normales, sehr leckeres chinesisches Abendessen mit ein paar Kumpels von ihm hatten. Danach sind wir in einen anderen Stadtteil in ein Pub umgesiedelt. Ergebnis: zwei Gläser Cider gleicher Größe und huch.

Aber schlafen werde ich heute gut.


Thursday, January 25, 2007

Es wintert

auch hier in England. Deshalb kann ich auch, wider erwarten, ein paar Schneefotos beisteuern. Entstanden sind sie allerdings schon gestern früh, im Schlafanzug. Eine weise Entscheidung, da schon alles wieder weg war als ich abends heimkam.



















Und was macht man bei so einem Wetter? Man geht ins Kino. Diese Woche war ich doch allen Ernstes gleich zweimal. Am Sonntag habe ich mir "The Last King of Scotland" angesehen, einen Film über den ugandischen Diktator Idi Amin. Nicht zu empfehlen. Die Hauptperson, ein junger schottischer Arzt, war dermaßen unsympathisch, dass es mir irgendwann herzlich egalr war, ob er jetzt überlebt oder nicht.

Gestern dagegen waren wir in "Pan's Labyrinth", spanisch mit englischen Untertiteln, über ein Mädchen das im Spanien von 1944 in eine Fantasiewelt flüchtet, um der eher brutalen Realität als Stieftochter eines Franco-Offiziers zu entgehen. Diesen Film kann ich sehr weiterempfehlen, allerdings mit einer Warnung: er ist nichts für zarte Gemüter, er ist stellenweise sehr brutal und kann einem ganz schön an die Nieren gehen. Wie jedes gute Märchen eben.

Tuesday, January 23, 2007

Absolute Wahrheiten

die sich dann doch als nicht wahr herausstellen, können ebenfalls deprimierend sein. In den letzten paar Tagen gab es gleich zwei davon:
  • Wahrheit Nummer 1: Supachoke weiß alles. Nur Zeitreihen konnte er uns nicht richtig erklären.
  • Wahrheit Nummer 2: Wenn ein Mann auf italienisch redet, klingt das unglaublich sexy, egal was er sagt. Leider nicht bei Fistelstimme und französischem Akzent. Auch nicht bei einem gebürtigen Italiener.

Monday, January 22, 2007

Der deprimierendste Tag des Jahres

war heute angeblich: Weihnachten ist vorbei, die Neujahrsvorsätze auch, das schlechte Wetter nicht.

Das Wetter ist sooo schlecht nicht, und auch mit meinen Vorsätzen sieht es (noch) ganz gut aus, aber dass heute ein schlechter Tag ist, war mir spätestens um Viertel nach neun auch klar. Aber von vorne:

Die erste Handlung meines heutigen Tages bestand darin, das Kaffepulver nicht wie üblich in die Kanne zu schütten, sondern direkt in die Tasse. Als ich dann das kochende Wasser in die Kanne geben wollte, ist mir auch schon aufgegangen, dass da wohl was nicht stimmt. Also Pulver um- und die Hälfte danebengeschüttet. Zur Feier des Tages ein bisschen Zimt dazu - und plötzlich ist das Ganze mehr rot als schwarz. Hat nicht so toll geschmeckt.

Als ich dann fünf Minuten später als gewöhnlich aus dem Haus wollte, kommt mir der Regen entgegen, also bin ich umgekehrt und habe meinen Schirm geholt. Als ich wieder an der Tür war hatte es aber auch schon aufgehört.

Immerhin um zehn nach neun bin ich auch schon in meinem Vorlesungsraum eingetroffen, in dem fast alle Studenten aber keine Dozentin anzutreffen waren. Die hatte nämlich um Viertel nach acht eine Email geschickt, dass die Vorlesung heute vormittag leider ausfallen muss. Sie wird nachgeholt. Freitag nächster Woche. Um neun.

Sunday, January 21, 2007

Langsam werd ich alt

dachte ich mir, als ich heute um zehn Uhr aufgewacht bin. Ohne ersichtlichen Grund, und vollkommen ausgeschlafen. Habe mir dann aber verboten vor zwölf aufzustehen, weil schließlich Sonntag ist, und ich erst um vier ins Bett bin.

Dabei bin ich gestern auch schon um zehn aufgestanden, allerdings nur, weil ich mich mit ein paar Freunden am Borough Market getroffen habe. Bilder gibt es, wie üblich, keine. Der Mark ist eigentlich ein ganz gewöhnlicher überdachter Essensmarkt südlich der Themse. Allerdings kann man dort auch Lebensmittel kaufen, die es sonst nirgends gibt. Brot zum Beispiel. Aber auch Unmengen an Käse, Wurst, Obst, Gemüse und Süßigkeiten. Das Beste daran: man darf alles erst mal probieren. Bei Haggis haben wir dankend verzichtet, und dafür den netten Brownie-Mann ein zweites Mal besucht.

Friday, January 19, 2007

Die Zeit verfliegt geradezu

im Moment. Noch schneller natürlich, wenn sie so kräftig angepustet wird wie heute. Uns hat der Sturm ja eigentlich schon in den frühen Morgenstunden getroffen (dementsprechend kalt war es auch beim Aufstehen, schließlich zieht es vom Fenster genau auf meine Nase), weshalb pünktlich zur Rush Hour die U-Bahn ausgefallen war. Nicht so schlimm für mich, weil ich es, wie immer donnerstags, nicht so eilig hatte.

Mittags ging es dann schon wieder, von ein paar Unfällen abgesehen, die dafür sorgten, dass die Busse Verspätung hatten und ich eine gute Viertelstunde auf den nächsten warten musste. Durch beherztes Festhalten an Wartehäuschen oder Nebenmann hat aber keiner der Wartenden abgehoben. Auch ein Mas-Colell in der Tasche zahlt sich da aus.

Als ich an der Uni aus der U-Bahn kam schien aber schon wieder die Sonne. Dafür hatten wir in unserem Arbeitsraum ein ganz anderes Problem: Geruchsbelästigung durch verwesenden Abfall. Dummerweise wissen wir nicht genau wo der Geruch herkommt, so dass wir ihn auch nicht loswerden. Es war schon eine Erleichterung als heute die Lautsprecherkabel an einem der Rechner durchgebrannt sind.

Um dem Tag die Krone aufzusetzen hatte dann gegen Abend die Austrian Society auf der Plaza vor der Bibliothek ihre Weihnachtsfeier. Mit deutschen Schlagern. Da hätte der Sturm gerne wieder umkehren dürfen.

Monday, January 15, 2007

Ein Kaffee am Morgen

vertreibt Kummer und Sorgen... vor allem, wenn man seiner Mitbewohnerin ein kleines Geheimnis abgeschaut hat, und zum Kaffepulver noch ein bisschen Zimt gibt. Schmeckt hervorragend, sogar um Viertel vor acht. Noch besser schmeckt er, wenn man um diese Zeit nicht der einzig wache Mensch im Haus ist. Orlando musste nämlich heute aus irgendeinem Grund schon um halb acht an die Uni, und war damit schon aus dem Haus als mein Wecker geklingelt hat. Dummerweise hatte er vergessen, seinen Wecker auszuschalten, nicht aber seine Zimmertüre zuzusperren. Jedenfalls war dann das ganze Haus wach. Und um den Morgen perfekt zu machen ging, als ich um kurz nach acht die Haustür zugemacht habe, gerade die Sonne auf. Ein Montag morgen kann nicht schöner sein!!!

Wenn man von der theoretischen Möglichkeit absieht ihn einfach zu verschlafen.

Sunday, January 14, 2007

Im Westen nichts Neues

zumindest nicht bei mir. Allerdings habe ich heute mit dem Paulchen in Kalifornien telefoniert, und dabei nicht nur erfahren, dass das Wetter dort nicht besser ist als bei mir in London, sondern auch, dass ich tatsächlich doch ein Londoner Nebelopfer kenne.

Die Leute, die ich hier in London kenne sind nämlich dem vorweihnachtlichen Nebel alle ausgekommen. Entweder waren sie schon weg, oder sie sind ohnehin hiergeblieben. Nur der arme Paul ist genau am ersten Nebeltag nach Hause geflogen. Mit Zwischenstop London Heathrow. Nach einer Übernachtung im Sheraton durfte er aber schon am nächsten Tag weiterfliegen. Allerdings nicht nach München, sondern über Frankfurt nach Nürnberg und von dort dann mit dem Zug weiter. Sein Gepäck kam dann fast zwei Wochen später, eine Woche nach Weihnachten, so dass seine Geschenke ja gar nicht sooo verspätet waren. Inzwischen hat er sich aber, glaube ich, ganz gut erholt.

Von mir selbst gibt es, wie schon gesagt, wenig zu berichten. Ich habe ein ruhiges Wochenende hinter mir, dessen Highlight die Entdeckung eines tatsächlich lesbaren Statistikbuches war. Vielleicht sollte ich mir mal ernsthaft Gedanken machen.

Friday, January 12, 2007

Freitag Abend

ist grundsätzlich ganz London in irgendwelchen Pubs anzutreffen. Und da man sich als Ausländer ja doch ein bisschen anpassen sollte, haben wir auch mal wieder mitgemacht.

Der erste Versuch war ein Pub namens "Ye Olde Cheshire Cheese". Dort war es aber zu voll für uns und außerdem war die Decke z.T. so niedrig, dass Milan nicht aufrecht stehen konnte. Also sind wir weiter gezogen und in einem Pub namens "The Old Bank of England" gelandet. Ein großes altes Gebäude in der Fleet Street, mit Kronleuchtern und Deckengemälden. War auch tatsächlich bis 1975 der Sitz der Bank of England.

Wednesday, January 10, 2007

Back to school

hieß es für mich letzten Montag. Wird dem ein oder anderen schon aufgefallen sein. Dabei ist das auch wörtlich zu nehmen, denn ich bin tatsächlich auch erst am Montag geflogen und musste deswegen die erste Vorlesung des neuen Jahres auslassen.

Inzwischen ist unser Haus wieder vollständig bewohnt und meine Mitleidenden sind auch alle wieder da. Bis auf einen. Der war nämlich in den Ferien zu Hause, in Peru, im Urlaub und hat einen Ausflug in den Dschungel gemacht. Jetzt muss er noch in Lima bleiben, damit der Virus behandelt werden kann den er sich dort eingefangen hat. Bin mal gespannt, wie lange das dauert.

Arbeitslose und potentielle Lebenspartner

haben erstaunlich viel gemeinsam. Zwar suchen die einen Arbeit und die anderen eine bessere Hälfte, aber man kann beides mit dem gleichen Modell erklären. Unterhaltsamer wird natürlich das Modell durch die zweite Variante. Hier die drei schönsten Episoden.

Ich weiß jetzt, warum man auf dem Land weniger lange sucht als in der Stadt: im Dorf muss man halt nehmen was man kriegt, in London dagegen ...

Außerdem hatte unser Prof den einzig guten Heiratsgrund parat: wenn der Zukünftige nämlich viele hübsche Freunde hat, an die man besser herankommt wenn man verheiratet ist.

Last, but not least, eine sehr eingängige Definition des arbeitenden Menschen: jemand der Dinge tut, die man nicht alleine tun kann, sondern für die man noch mindestens einen Zweiten braucht. Aha.