News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Friday, December 28, 2007

Wenn einer eine Reise macht

dann kann er bekanntlich viel erzählen. Nun, ich habe meine Reise gerade erst angetreten, also fällt der Bericht noch etwas kurz aus, aber dafür dass eigentlich der Anreisetag war habe ich schon viel von Hamburg gesehen. Wenn auch etwas unfreiwillig.
Aber von vorne. Wie gesagt, ich bin in Hamburg um dort meine Mitbewohnerin aus Regensburger Zeiten, Steffi, zu besuchen. Dazu habe ich mich in aller Herrgotts Frühe (sprich: zu einer einstelligen Uhrzeit) aus dem Haus begeben um mit dem Zug nach Würzburg zu fahren. Die Zugfahrt war auch ganz produktiv, ich habe ein Buch gelesen und ein bisschen Arbeit weitergebracht. Der Zug war fünf Minuten zu FRÜH in Würzburg, so dass ich etwa zehn Minuten warten musste, weil die Steffi aufgehalten worden war.
Die Fahrt war auch relativ kurzweilig, es war noch eine Freundin von Steffi dabei, die ihren Freund in Hamburg besuchen wollte. Irgendwann bin ich dann doch mal eingeschlafen und erst aufgewacht, als wir an dem Autobahnkreuz von A7 und A1 vorbei waren. Auf der falschen Autobahn wie sich herausstellte, als wir auf den Elbtunnel warteten und schließlich auf einer Brücke über die Elbe landeten. Drei Mädels, mitten in der Stadt und keine kennt sich aus. Als erstes haben wir nach dem Weg gefragt - und haben uns weiter verfahren. Dann haben wir es mit Steffis Navigationssystem probiert - das wusste natürlich nichts von den tausend Baustellen in der Stadt und war keine große Hilfe. Eine knappe Stunde und einen Blitzer später haben wir dann beschlossen einfach den Schildern zur A7 zu folgen und dann halt in die andere Richtung zu fahren. Siehe da: nach weiteren 30 Minuten hatten wir Christina sicher abgesetzt, unser Abendessen gekauft und waren auf dem Weg in Steffis Wohnung. Die ist übrigens richtig hübsch.

Sunday, December 23, 2007

Frohe Weihnachten

an alle die hier so vorbeischneien.

Die letzten Tage war ich mit Weihnachtsfeiern und Verwandten- und Bekanntenbesuchen beschäftigt. Weihnachten selbst wird hoffentlich ruhig und danach geht die Besucherei auch schon weiter. Aber vor dem neuen Jahr werd ich mich noch mal melden.

Wednesday, December 19, 2007

Vorfreude auf die Heimat

ist bei mir diesmal schon am Flughafen verflogen. Stehen hinter mir in der Schlange am Security Check zwei Deutsche, mein Eindruck war Geschäftsreisende, die pausenlos gemeckert haben. Erst, weil dem einen zugemutet wurde, dass er seine Plastiktüte in seine Tasche stopft, weil es nun einmal heißt nur EIN Handgepäckstück (und das erfährt man bei der Buchung, beim Check-In, auf Schildern vor der Sicherheitskontrolle, ..., und er hatte es trotzdem nicht geschafft). Dann weil sie die Angestellten die sie darauf hinwiesen unhöflich fanden. Zu mir waren diese Leute sehr nett, also kann es nicht an denen gelegen haben. Dann ging die Schlange sehr zäh voran und sie haben versucht sich vorzudrängeln. Das geht ja gar nicht. Und dann haben sie auch noch ständig schwache Witze gerissen und sich halb totgelacht, richtig unangenehm und laut. Die Wartezeit in der Schlange betrug wahrscheinlich keine zehn Minuten, aber so lange ist mir diese Zeitspanne noch nie vorgekommen. Ich war die ganze Zeit versucht ihnen zu sagen sie sollen jetzt endlich die Klappe halten, sie müssen ja nicht gleich alle Vorurteile der Briten über die Deutschen bestätigen. Aber dann hat mich doch der Gedanke daran abgeschreckt, mich womöglich mit ihnen unterhalten zu müssen.
Außerdem hatte ich gleich nach dem regulären Check die große Genugtuung zu sehen, dass die Jungs auch noch durch die Schuhkontrolle mussten, und ich nicht!!! Dieser Triumph währte dann immerhin bis zum Einsteigen, als ich feststellen musste, dass ich den Flieger erwischt habe, in dem sämtliche deutsch-englischen Familien mit Kindern unter fünf Jahren, die Weihnachten in Deutschland verbringen, saßen. Und eben diese Kinder fanden es extrem witzig, sich einen Schrei- und Heulwettbewerb zu liefern. Gaaaah!

Monday, December 17, 2007

Vor lauter Weihnachtsfeiern

hab ich es nie geschafft, von unseren glorreichen Chorkonzerten zu erzählen. Man bedenke bitte, es handelt sich um eine Gruppe von Freizeitsängern, nicht um irgenwelche auch nur ansatzweise ausgebildete Sänger. Insgesamt hatten wir ja drei Konzerte, eines am Mittwoch Mittag, das mehr eine offene Generalprobe sein sollte, eines am darauf folgenden Samstag, zusammen mit dem Chor der Uni St. Gallen und dann nochmal am folgenden Mittwoch das eigentliche LSE Weihnachtskonzert.
Die Generalprobe war schon etwas unglücklich, da Undergraduates zwar am Mittwoch Nachmittag frei haben, aber eben nur Undergrads und auch die erst ab eins. Macht es etwas schwierig, pünktlich um ein Uhr zu einem Konzert außerhalb der Uni zu erscheinen. Ich habe zum Glück mittwochs nur bis halb eins Sprechstunde, so dass ich rechtzeitig zum Einsingen da war. Geprobt wurde unser Händel "Te Deum" mit Klavier- statt Orchesterbegleitung und ein barockes Stück. Milan, mein Mitbewohner, war da und war auch ganz begeistert. Er wusste ja nicht, was wirklich in unseren Noten stand.
Am Samstag gabs dann auch noch eine Probe mit dem schweizerischen Chor zusammen, und es hat keine fünf Minuten gedauert bis sich eine herzliche Abneigung zwischen den beiden Chören eingestellt hat. Für die Deutschsprachigen unter uns Londonern natürlich sehr lustig, weil wir die Lästereien der anderen ja wunderbar verstehen konnten. Der Großteil der Zuhörer bei diesem Konzert, diesmal mit Orchester, stellte sich übrigens als mitgereiste Familienangehörige der Schweizer heraus. Wenigstens war der Klang mit dem doppelt so großen Chor richtig gut.
Für das eigentliche Weihnachtskonzert habe ich mich dann aber gefragt, wer da wohl zum zuhören kommt, denn die allermeisten Studenten haben keine Familie dabei. Aber es waren tatsächlich Studenten (auch einer meiner Schützlinge) einfach so zum zuhören da. Dummerweise war unser Chorleiter krank und musste sich von einem Freund vertreten lassen. Diesen Freund waren wir nun ebensowenig gewöhnt wie er uns, so dass die Zusammenarbeit nicht so hervorragend geklappt hat und wir doch einige Male unsere Einsätze ganz gewaltig verschlafen haben. Gut dass wir erst hinterher erfahren haben, dass der Gutste normalerweise so Kleinigkeiten wie die Londoner Philharmoniker oder das St. Petersburger oder das Finnische Radiosymphonieorchester oder die baltischen Staatsorchester dirigiert.
Dennoch haben wir es besser erwischt als das LSE Orchester nach uns: das einzig Unterhaltsame an deren Auftritt war als die erste Geige in Ohnmacht gefallen ist.

Friday, December 14, 2007

Upps

schon wieder eine Woche rum, und kein Eintrag seit Montag. Diese Woche hat sich ausnahmsweise mal der Uni-Stress in Grenzen gehalten (auch dank eines arbeitsreichen Sonntags), und dann schlägt natürlich sofort der Freizeit-Trubel zu, mit PhD-Weihnachtsfeier am Dienstag, einer Geburtstagsfeier am Mittwoch und einem Weihnachtsgeschenkekauf-Marathon am Donnerstag, gefolgt von einem Kinobesuch und einem Weihnachtsliederabend.
Aber erzählen wollte ich eigentlich vom Kino. Wer die "Der Goldene Kompass"-Trilogie nicht gelesen hat, wird sich in dem Film sehr gut unterhalten fühlen. Wer sie doch gelesen hat sollte sich nach Möglichkeit nicht allzu genau daran erinnern, denn natürlich gehen in einem Kinderfilm manche Nuancen verloren. Sehenswert ist der Film durchaus, nicht zuletzt wegen der exzellenten Schauspieler, die von dem Mädchen in der Hauptrolle allesamt an die Wand gespielt werden.
Worum es in dem Film geht muss ich wohl nicht mehr erzählen, er läuft überall und man konnte mehr als genug darüber lesen. Ich finde die anti-religiöse Komponente im Film etwas deutlicher als im Buch (in dem sie mir ganz ehrlich gesagt nie aufgefallen ist), aber man kann den Film auch als schönes Fantasy-Abenteuer anschauen und auf derartige Interpretationen verzichten. Ein Tipp zum Schluss: geht in die Spätvorstellung, bei uns war eine ganze Schulklasse im Kino, die noch nicht zwei Stunden still sitzen und die Klappe halten konnte.

Monday, December 10, 2007

Plätzchen backen

war ich am Samstag, und eigentlich wollte ich mit dem Eintrag warten, bis Karas Fotos fertig sind. In meiner neuen Wohnung habe ich ja keinen Ofen mehr. Zumindest keinen in dem ich Plätzchen backen könnte: er ist so mini, dass nicht einmal eine halbe Pizza reinpasst und er steht so hoch oben, dass ich nicht sehe wenn was anbrennt. Also habe ich mich bei Kara eingeladen, die im Wohnheim Bereitschaftsdienst hatte und sowieso nicht wegkonnte. Nun ja, die Fotos sind noch immer nicht da, und meine Plätzchen seit heute auch nicht mehr. Ich hab zwar nur zwei Sorten gebacken, aber davon doch so viele, dass ich dachte meine Bürojungs würden ein paar Tage daran knabbern. Falsch gedacht.
Dieses Jahr habe ich mir die Lebkuchen gespart, schließlich konnte ich immer noch keine Oblatten finden. Dafür habe ich mich an Vanillekipferl und Nougatplätzchen versucht. Die Vanillekipferl übrigens mit Vanille-Extrakt im Teig statt mit Vanillezucker, das macht sie noch viel besser (O-Ton Milan: "They actually are better than my mom's."). Bei den Nougatplätzchen musste ich Nutella statt richtigem Nuss-Nougat nehmen, den gibt es hier nämlich auch nicht.

Saturday, December 08, 2007

Zum Vokabeln lernen

eignet sich diese Website ganz hervorragend, gefunden in einem Link auf Neil Gaiman's Blog. Und man kann auch noch mit gutem Gewissen lernen. Oder auch nicht lernen, so wie ich. Ich weiß immer wieder die gleichen Wörter nicht, aber immerhin erkenne ich doch jedes mal, dass das schon mal da war. Wie ich es damit geschafft habe mein Level bis 44 von 50 zu bringen ist mir jedoch rätselhaft. Besonders spaßig sind die Fragen, bei denen man weder das gefragte Wort noch die zur Auswahl stehenden Synonyme kennt. Dabei zahlt sich dann mein Training für den GRE wieder aus.

Friday, December 07, 2007

Korrekturen

waren meine Hauptbeschäftigung die letzten Tage. Gut, das und ungefähr tausend andere Sachen. Aber jetzt sind endlich die Hausaufgaben meiner Schützlinge korrigiert, ich weiß was sie können und nicht können und das englische Uni-Notensystem habe ich jetzt auch verstanden. Himmel waren die Kids schlecht. Anfangs dachte ich ja noch das sei alles meine Schuld, ich hätte ihnen nichts beigebracht, aber bei den anderen TAs war es auch nicht besser. Und die Leute die es nicht für nötig halten in meinen Übungen aufzutauchen waren die schlechtesten.
Eine Stilblüte noch: was passiert nach der Einführung einer Steuer auf das Entlassen von Mitarbeitern? Richtig, Unternehmen entlassen ihre Angestellten nicht mehr - sie bringen sie um.

Sunday, December 02, 2007

Pünktlich zum 1. Advent

hatten wir gestern Abend den letzten Ball vor Weihnachten. Einen Maskenball mit dem, eher weit gefassten Thema "Burlesque". Und ja, es gab auch die passende Show dazu. Und wir haben uns natürlich alle brav zurecht gemacht. Hier die üblichen Verdächtigen, einmal mit













und einmal ohne Masken:














Der Ball war wieder in Taras Wohnheim, was meinen Heimweg ja immer sehr angenehm macht. Leider auch sehr spät, wobei ich aber fest davon überzeugt bin, dass Ausgeschlafensein und gute Laune bei den Hausaufgaben meiner Studenten sowieso verschwendet wären.

Und da wundern sich

die Amerikaner, dass sie niemand leiden kann. Mir ist ein Rätsel, wie sich ein Land als Krone der Zivilisation sehen kann, das gleichzeitig Gesetze nicht nur nicht abschafft, sondern tatsächlich anwendet, die gegen ich weiß nicht wieviele Menschenrechte verstoßen. Noch trauriger ist eigentlich, dass sich kein anderes Land übermäßig aufregt. Stellt euch einfach mal vor was los wäre, wenn das gleiche statt in den USA in Saudi Arabien oder Jemen passieren würde.

Saturday, December 01, 2007

Viel Müll

darf ich derzeit lesen. Liegt daran, dass meine Studis diese Woche die erste Hausaufgabe abgeben mussten und ich soll das jetzt korrigieren. Grrr. Ein bisschen zum verzweifeln ist das schon, denn für die erste Gruppe (und das sind nur 12 Leute) habe ich doch immerhin mehr als acht Stunden gebraucht. Und es kommen noch 40.
Außerdem frag ich mich manchmal, ob ich einfach so ein schlechter Lehrer bin oder die Studis so dumm. Als ich aber um zehn Uhr abends von Tara eine SMS mit der gleichen Frage bekommen habe, haben wir uns geeinigt, dass es wohl doch die Studenten sein müssen. Außerdem kann man einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Anwesenheit in den Übungen und dem Ergebnis dieser Hausaufgabe erkennen. Ein paar Outliers gibt es natürlich, und auch schon einen der die Lösung vom letzten Jahr hatte. Zum Glück ist die nicht vollständig.
Naja, weiter geht es damit wohl am Sonntag, morgen hab ich was anderes zu tun. Und jetzt geh ich erst mal ins Bett.