News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Friday, November 28, 2008

Liegt die Blogflaute

in letzter Zeit eher daran, das ich eben keine Zeit habe, oder habe ich nach zwei Jahren in London doch endlich ein "echtes" Leben habe, und deshalb keine Zeit mehr? Ich habe dieses Jahr deutlich weniger feste Termine und Deadlines, aber trotzdem das Gefuehl deutlich weniger Zeit fuer alles zu haben. Und ein bisschen mehr Besuch als die letzten Jahre hatte ich auch.
So komme ich gelegentlich doch einmal raus, und wenn es nur ein bisschen Kino ist. Oder auch mal wieder ein Oper. In den letzten Wochen gab es da "Burn After Reading" und "Easy Virtue" im Kino und "Boris Godunov" in der English National Opera. Ganz kurz gesagt: die Filme kann ich beide empfehlen, die Oper eher nicht. Wobei die Oper vor allem darunter litt, dass die ENO alle Texte ins Englische uebersetzt und zu russischer Musik gehoert nun einmal russischer Text, sonst passen Musik und Sprachmelodie nicht wirklich zusammen. Aber die Karte kostete nur fuenf Pfund, da kann man schon einmal schlechte Oper hoeren.
Die Kinofilme waren dagegen beide sehr lustig, wenn auch auf unterschiedliche Art. "Burn After Reading" ist eine Komoedie der Coen-Brueder, sehr absurd. Aber alleine Brad Pitt als Vollpfosten zu sehen ist den Eintritt schon wert. Und dann sind da noch John Malkovich, George Clooney, Frances McDormand und Tilda Swinton. Die Handlung ist da schon fast Nebensache.
"Easy Virtue" ist die Neuverfilmung eines Theaterstuecks von Noel Coward ueber eine amerikanische Witwe die in den 1920ern einen jungen britischen Landadligen heiratet und von dessen Familie eher weniger herzlich aufgenommen wird. Die Wortgefechte zwischen ihr und den Frauen der Familie sind herrlich. Und der junge Ehemann sieht ein bisschen aus wie Keanu Reeves.

Monday, November 24, 2008

Die Nacht war eindeutig zu kurz

wenn die Waermflasche noch warm ist wenn man wieder aufsteht. So geschehen heute morgen. Einfach liegen bleiben ging leider nicht, ich musste ja unterrichten und das erfordert koerperliche Anwesenheit.
Wenn ich dann mal aus dem Bett bin, bin ich ja auch ziemlich schnell fertig und aus dem Haus. Das ist das Gute an einer Wohnung ohne Heizung - troedeln im Schlafanzug ist einfach nicht drin. Ende November jedenfalls nicht und mit einer Erkaeltung schon zweimal nicht. Boese Zungen behaupten ja die Erkaeltung haengt irgendwie mit der fehlenden Heizung zusammen. Ich wuerde die Schuld da aber eher dem schlechten Wetter geben, und den nassen Fuessen am Samstag.

Wednesday, November 12, 2008

Meine Studenten

dieses Jahr sind wieder ein interessanter Haufen. Diese Woche mussten sie die erste Hausaufgabe abgeben, so dass ich mal wieder mit korrigieren beschäftigt bin. Bisheriges Highlight dabei war der Student der mir erzählt hat, dass Hausarbeit ein Teil des Schwarzmarkts ist. Schön wärs, dann hätte ich endlich einen guten Grund nicht mehr zu putzen.
Ein "Highlight" der anderen Art hatte ich in meiner Sprechstunde. Kara hat mich besucht, und da gerade niemand da war hat sie sich eben kurz hingesetzt. Eine Studentin die kurz darauf zu mir wollte ist sofort wieder vor die Türe, so dass Kara eben gegangen ist (grundsätzlich sollen sich Studenten immer dazu setzen und nicht warten, es gab also ohnehin keinen Grund für sie zu gehen). Als die Studentin wieder hereinkam habe ich eben bemerkt, dass sie ruhig hätte dableiben dürfen. Sie meinte darauf, dass sie die andere Studentin nicht stören wollte. Als ich ihr daraufhin sagte das sei keine Studentin, sondern eine Freundin von mir, also auch mein Alter, meinte sie "But she looked so young. So you're not thirty yet?" Na danke.

Sunday, November 02, 2008

Halloween-Fotos

gibt es dieses Jahr keine, tut mir leid wenn sich jemand schon darauf gefreut haben sollte. Statt auf einer Halloween Feier war ich dieses Jahr lieber bei einer Autorenlesung, und zwar von Neil Gaiman, der sein neues Buch "The Graveyard Book" vorgestellt hat. Eine Geschichte über einen kleinen Jungen, der vor dem Mörder seiner Familie in einen Friedhof flüchtet und dort von den Geistern aufgezogen wird. Er hat ein Kapitel vorgelesen, was immer schön ist, weil er eine sehr schöne Lesestimme hat, und dann noch eine halbe Stunde lang Fragen aus dem Publikum beantwortet. Den Rest des Abends habe ich dann damit verbracht, das Buch zu lesen. Durchaus empfehlenswert - sowohl das Buch als auch die Abendgestaltung.
Am Samstag war Halloween ja schon vorbei, also konnte ich auch da nicht mehr feiern. Also war ich im Kino und habe den neuen James Bond angeschaut. Ich bin immer noch leicht verwirrt. Er war weniger lustig als "Casino Royale" und die Geschichte um den Bösewicht war leicht konfus - der Superbösewicht der am Anfang groß eingeführt wird ist scheinbar eher für den nächsten Teil gedacht, so dass für den Rest dieses Films eine Geschichte herhalten musste, von der die Drehbuchschreiber wohl mal in der Zeitung gelesen haben. Wenn also meine Vermutung stimmt, und dieser Film das Setup für den nächsten liefern soll, muss man ihn anschauen - sonst gibt der nächste Teil keinen Sinn, und man kann schon mal ein paar Jahre rätseln was denn noch kommt. Wenn dem nicht so ist kann man den Film anschauen und sich ganz gut unterhalten fühlen, man kann aber auch auf die Fernsehausstrahlung warten. Ich glaub aber ich habe recht.