News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Friday, March 13, 2009

Kino, Kino

und nochmal Kino, dazu ein bisschen Theater gibt es heute - wie im letzten Post versprochen.

Twelfth Night: Eine Inszenierung der Royal Shakespeare Company mit Derek Jacobi. Wir haben am vorletzten Tag noch Stehkarten ergattert. Grundsätzlich ist das ja eher unangenehm, aber so hat man einen sehr einfachen Maßstab, ob das Stück gut ist oder nicht: tun die Füße erst nach dem Theater weh, oder schon zur Pause? Diesmal war ich so mit dem Stück beschäftigt, dass mir erst auf dem Heimweg aufgefallen ist, dass ich eigentlich nicht mehr stehen kann.
Das Stück ist eine typische Shakespeare-Komödie - etwas derb und sehr lustig. Die Handlung ist nicht weiter anspruchsvoll, ein Zwillingspaar, Bruder und Schwester, glaubt dass der jeweils andere bei einem Schiffsunglück gestorben ist und nur sie/er überlebt hat und auf einer Insel gestrandet ist. Diese Insel wird bevölkert von einem liebeskranken Herzog, sowie seiner eher kühlen angebeteten und deren Verwandtschaft. Die Schwester gibt sich als Junge aus, wird Diener des Herzogs, soll an des Herzogs Stelle um die Dame werben, die sich natürlich prompt in den Diener verliebt. Hilarity ensues. Und das Ende ist jetzt auch klar.
Das Stück ist nicht sonderlich anspruchsvoll, so dass ich auch ohne vorher die Handlung zu kennen (ja, ich weiß, Schande über mich) das allermeiste verstanden habe. Gut gespielt war es auch, wie man das von einer RSC Aufführung erwarten würde, und es war wirklich, wirklich lustig.

Gran Torino: Clint Eastwood Film über einen Ford-Arbeiter im Ruhestand (gespielt von Clint himself), der die Welt im Allgemeinen und seine asiatischen Nachbarn im Besonderen hasst, und auch keinerlei Hemmungen hat seiner Umwelt das mitzuteilen. Als der Nachbarsjunge von einer Gang gezwungen wird den Gran Torino des alten Herrn zu stehlen und dabei erwischt wird, zwingt ihn seine Familie dazu, für den Nachbarn zu arbeiten um die Familienehre wiederherzustellen. Die beiden freunden sich an, der alte Mann wird zum Vaterersatz und dann kommt die Gang zurück.
Der Film ist gleichzeitig lustiger und trauriger als sich die Beschreibung anhört. Der alte Mann ist politisch äußerst unkorrekt und das macht seinen Kontakt mit den Nachbarn urkomisch. Das Ende ist traurig, und dennoch anders als man erwarten würde - oder zumindest anders als ich erwartet hätte. Sehenswert ist er auf jeden Fall.

Vicky Christina Barcelona: Der neue Woody Allen Film mit Scarlett Johannson, Javier Bardem und Penelope Cruz über drei Freigeister und eine konservative Amerikanerin in einem Sommer in Barcelona. Das war es auch schon mit Handlung. Insgesamt schon lustig, mit ein paar deprimierenden Untertönen. Reicht aber vollkommen, wenn man den Film im Fernsehen sieht.

Watchmen: Comicverfilmung, und schon deshalb besser im Kino zu sehen. Der Film hat zudem seine Altersbeschränkung redlich verdient - das Buch ist schon brutal, aber für den Film haben sie noch ein bisschen draufgelegt. Der Soundtrack ist größtenteils sehr gut, nur auf "99 Luftballons" hätte ich verzichten können. Mit dem Film als Ganzem ist es ähnlich. Er ist größtenteils sehr gut, aber ein paar Szenen hätte ich nicht gerbaucht - und damit meine ich gar nicht die Gewalt. Das Ende ist ein bisschen anders als im Buch, ist aber irgenwie überzeugender. Die Schauspieler decken das ganze Spektrum von entsetzlich bis hervorragend ab. Am besten fand ich mit Abstand den Rorschach-Darsteller, auch wenn er mich ohne Maske sehr an Steve Nash erinnert hat - das hat ein bisschen abgelenkt.
Insgesamt fand ich den Film deutlich besser als es meine eigene Beschreibung vermuten lässt, mir war die ganzen drei Stunden nicht danach auf die Uhr zu sehen und ich würde ihn mir auch nochmal im Kino anschauen. Ich weiß nur nicht, ob er verständlich ist wenn man die Geschichte nicht kennt, also kann ich ihn nur eingeschränkt weiterempfehlen.


2 Comments:

Blogger Pedro said...

Wie, Du kennst das Buch?! Faszinierend ...

14/3/09 23:42  
Blogger Barbara said...

Wieso faszinierend? Zugegebenermassen habe ich es aber erst kurz vor dem Film gelesen, nicht schon vor Urzeiten.

15/3/09 15:06  

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