News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Sunday, March 22, 2009

"There's nothing

for you to worry about ma'am" ist entgegen aller Absicht ja nicht dazu geeignet jemanden zu beruhigen. Schon gar nicht, wenn man das von einem Polizisten zu hören bekommt der vor der eigenen Haustür rumsteht. Und erst recht nicht, wenn außer ihm noch zwei Polizeiautos in Sichtweite sind und in jedem zweiten Hauseingang wieder zwei Polizisten, ebenso in jeder Seitenstraße. Ein Polizeifotograf war auch da, und um die Ecke noch drei Mannschaftswagen.
Das Ganze zog sich wohl auch ein Weilchen hin, denn sie waren schon da als ich einkaufen ging und hatten sich sogar noch vermehrt als ich zurückkam. Gefragt habe ich dann, als ich das nächste Mal aus dem Haus ging.
Aufgefallen ist mir aber eigentlich nur, dass die Leute die jeden Tag vor dem British Museum für den Erhalt von persischen Kulturgütern protestieren heute verkleidet waren. Bedrohlich sahen sie eher nicht aus.
Was genau los war weiß ich immer noch nicht, aber das British Museum hatte heute ein paar besondere Familienveranstaltungen zum persischen Neujahrsfest. Vielleicht hatte jemand Angst dass was schief läuft.
Aber das könnte man dann doch einfach sagen, oder? Und mich nicht obendrein noch als ma'am bezeichnen, so alt sehe ich wirklich nicht aus (gegenteilige Meinungen dürft ihr gerne für euch behalten).

Tuesday, March 17, 2009

Pinguine

schlafen bekanntlich im Stehen. Der Pinguin, der an der Uni vor dem Bücherladen steht war da bisher keine Ausnahme. Seit letzter Woche muss er sich aber wohl etwas anderes überlegen, denn seine Füße wurden abgesägt - und er selbst verschleppt.
Es gibt den Verdacht, dass Studenten des benachbarten King's College dahinter stecken, aber beweisen lässt sich natürlich nichts.

Friday, March 13, 2009

Kino, Kino

und nochmal Kino, dazu ein bisschen Theater gibt es heute - wie im letzten Post versprochen.

Twelfth Night: Eine Inszenierung der Royal Shakespeare Company mit Derek Jacobi. Wir haben am vorletzten Tag noch Stehkarten ergattert. Grundsätzlich ist das ja eher unangenehm, aber so hat man einen sehr einfachen Maßstab, ob das Stück gut ist oder nicht: tun die Füße erst nach dem Theater weh, oder schon zur Pause? Diesmal war ich so mit dem Stück beschäftigt, dass mir erst auf dem Heimweg aufgefallen ist, dass ich eigentlich nicht mehr stehen kann.
Das Stück ist eine typische Shakespeare-Komödie - etwas derb und sehr lustig. Die Handlung ist nicht weiter anspruchsvoll, ein Zwillingspaar, Bruder und Schwester, glaubt dass der jeweils andere bei einem Schiffsunglück gestorben ist und nur sie/er überlebt hat und auf einer Insel gestrandet ist. Diese Insel wird bevölkert von einem liebeskranken Herzog, sowie seiner eher kühlen angebeteten und deren Verwandtschaft. Die Schwester gibt sich als Junge aus, wird Diener des Herzogs, soll an des Herzogs Stelle um die Dame werben, die sich natürlich prompt in den Diener verliebt. Hilarity ensues. Und das Ende ist jetzt auch klar.
Das Stück ist nicht sonderlich anspruchsvoll, so dass ich auch ohne vorher die Handlung zu kennen (ja, ich weiß, Schande über mich) das allermeiste verstanden habe. Gut gespielt war es auch, wie man das von einer RSC Aufführung erwarten würde, und es war wirklich, wirklich lustig.

Gran Torino: Clint Eastwood Film über einen Ford-Arbeiter im Ruhestand (gespielt von Clint himself), der die Welt im Allgemeinen und seine asiatischen Nachbarn im Besonderen hasst, und auch keinerlei Hemmungen hat seiner Umwelt das mitzuteilen. Als der Nachbarsjunge von einer Gang gezwungen wird den Gran Torino des alten Herrn zu stehlen und dabei erwischt wird, zwingt ihn seine Familie dazu, für den Nachbarn zu arbeiten um die Familienehre wiederherzustellen. Die beiden freunden sich an, der alte Mann wird zum Vaterersatz und dann kommt die Gang zurück.
Der Film ist gleichzeitig lustiger und trauriger als sich die Beschreibung anhört. Der alte Mann ist politisch äußerst unkorrekt und das macht seinen Kontakt mit den Nachbarn urkomisch. Das Ende ist traurig, und dennoch anders als man erwarten würde - oder zumindest anders als ich erwartet hätte. Sehenswert ist er auf jeden Fall.

Vicky Christina Barcelona: Der neue Woody Allen Film mit Scarlett Johannson, Javier Bardem und Penelope Cruz über drei Freigeister und eine konservative Amerikanerin in einem Sommer in Barcelona. Das war es auch schon mit Handlung. Insgesamt schon lustig, mit ein paar deprimierenden Untertönen. Reicht aber vollkommen, wenn man den Film im Fernsehen sieht.

Watchmen: Comicverfilmung, und schon deshalb besser im Kino zu sehen. Der Film hat zudem seine Altersbeschränkung redlich verdient - das Buch ist schon brutal, aber für den Film haben sie noch ein bisschen draufgelegt. Der Soundtrack ist größtenteils sehr gut, nur auf "99 Luftballons" hätte ich verzichten können. Mit dem Film als Ganzem ist es ähnlich. Er ist größtenteils sehr gut, aber ein paar Szenen hätte ich nicht gerbaucht - und damit meine ich gar nicht die Gewalt. Das Ende ist ein bisschen anders als im Buch, ist aber irgenwie überzeugender. Die Schauspieler decken das ganze Spektrum von entsetzlich bis hervorragend ab. Am besten fand ich mit Abstand den Rorschach-Darsteller, auch wenn er mich ohne Maske sehr an Steve Nash erinnert hat - das hat ein bisschen abgelenkt.
Insgesamt fand ich den Film deutlich besser als es meine eigene Beschreibung vermuten lässt, mir war die ganzen drei Stunden nicht danach auf die Uhr zu sehen und ich würde ihn mir auch nochmal im Kino anschauen. Ich weiß nur nicht, ob er verständlich ist wenn man die Geschichte nicht kennt, also kann ich ihn nur eingeschränkt weiterempfehlen.


Sunday, March 08, 2009

Einmal im Monat

ist ja auch regelmäßig, aber sogar dann wird es langsam wieder Zeit dass ich von mir hören lasse. Dummerweise war ich in letzter Zeit ganz gut beschäftigt, so dass es nicht allzu viel Berichtenswertes gibt. Ein kleiner Überblick:
  • Frankfurt an der Oder war ganz nett. Die Leute waren sehr freundlich und die Wohnung schön groß.
  • Als ich wieder nach London zurückkam war ich erst einmal hauptsächlich damit beschäftigt meinen Unterricht nachzuholen. Eigentlich hatte ich das zwar schon geregelt bevor ich nach Frankfurt geflogen bin, aber dann kam mir der Schnee dazwischen. Also musste ich statt vier plötzlich acht Stunden Unterricht und drei Stunden Sprechstunde nachholen.
  • Dann habe ich auch selber noch einen Kurs, der im zweiten Term deutlich aufwändiger geworden ist.
  • Arabisch versuche ich auch zu lernen. Das schien Anfang des Uni-Jahres noch eine brilliante Idee, inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das jemals was wird. Aber die Sprache ist auf alle Fälle auch mal einen Eintrag wert.
  • Letzte Woche musste ich in unserem Work-in-Progress Seminar präsentieren. Angemeldet habe ich mich, damit ich ein Datum habe bis zu dem ich brauchbare Arbeit abgeliefert haben muss - eine künstliche Deadline sozusagen. Hat nur bedingt funktioniert. Ich konnte eine Präsentation halten die auch einigermaßen gut lief, aber nicht über das was ich eigentlich vorhatte. Das Seminar war praktischerweise am Montag, der gleichzeitig auch mein teaching-day ist. Danach war ich ein paar Tage ziemlich platt.
  • Besuch hatte ich in der Zwischenzeit auch, so dass meine Schwester per Privatkurier rechtzeitig an ihr Geburtstagsgeschenk kommt. Alles Gute an dieser Stelle.
  • In meiner Freizeit - oder was davon noch übrig ist - schlafe ich mit Vorliebe. In den letzten zwei Wochen habe ich es aber doch zweimal ins Kino und einmal ins Theater geschafft. Dazu auch demnächst mehr. Außerdem waren noch ein paar Geburtstags- und ähnliche Feiern.
  • Eine davon war Mardi Gras, wie die letzen beiden Jahre auch mir echtem New Orleans Essen und Getränken. Ideales Essen vor der Fastenzeit, denn bis zum folgenden Sonntag ist man dann erst einmal satt.
So, damit ist auch schon erschöpfend berichtet, was ich die letzten vier Wochen so getrieben habe. Bis in einem Monat dann.



Kleiner Scherz, ich versuche mich zu bessern.