News from a Small Island

... oder: ein Landei in London

Tuesday, October 03, 2006

Haarige Angelegenheit

ist das mit den Religionen. Wir haben heute beim Abendessen (in einem Pub um Olivers 22. Geburtstag zu feiern) eine längere Geschichte von unserem thailändischen Kommilitonen zu hören bekommen über seine Woche als Mönch in einem buddhistischen Kloster. Er musste jeden Tag um fünf Uhr früh aufstehen, um zu beten und um sechs Uhr mit seiner Schüssel unterwegs zu sein und von Gläubigen essen zu bekommen. Das rituelle Danke-Sprüchlein auf Sanskrit hat er erst gegen Ende der Woche beherrscht.

Interessant auch: wenn er auf eine Ameise stieg oder aus Versehen eine Frau berührte (auf der Straße im vorbeigehen etwa) musste er am Abend ein paar Bußgebete sprechen. Außerdem durfte er keine Unterhose tragen, sondern nur eine Art Sari, den er auch erst am Ende der Woche richtig anlegen konnte, so dass es wohl einmal beinahe einen peinlichen Zwischenfall gegeben hätte. Außerdem musste er sich alle Haare auf dem Kopf und im Gesicht abrasieren.

Wir Westler fanden das schon etwas ungewöhnlich. Noch mehr gewundert hat sich aber Prakarsch, unser Inder. Der ist nämlich Sikh und die dürfen sich aus Glaubensgründen ihr Leben lang die Haare nicht schneiden. Außerdem tragen sie extra lange Unterhosen die im Sommer auch als Badehosen und als kurze Hosen fungieren.

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