Eigentlich wollte ich gestern
ausfuehrlich ueber die Wahlen in London schreiben, aber leider haben die Bauarbeiter bei uns im Keller das Telefonkabel zerschnitten (gut, sie behaupten es liegt am Regen - der seit einer Woche faellt) und jetzt geht unser Internet nicht. Angeblich soll ab heute Nachmittag wieder alles in Ordnung sein.
In London ist womoeglich ab heute Nachmittag nichts mehr in Ordnung, denn angeblich gewinnt Boris Johnson die Wahl zum Buergermeister. Den Tory koennte man ihm ja noch verzeihen, aber was hat ein versnobter, leicht rassistischer Ex-Chefredakteur einer erzkonservativen Zeitung bitte als Londons Stadtoberhaupt zu suchen?
Zugegebenermassen, die Alternative ist ein Ex-Trotzkist, der bei seiner ersten Wahl 2000 gesagt hat er wolle eigentlich nur einmal antreten. Dann gibt es noch den schwulen Ex-Polizisten, der von der gesamten Kandidatenschar am sympathischsten rueberkommt (finde ich zumindest); die gruene Kandidatin, die alle Haeuser in London isolieren will um Energie zu sparen - loeblich aber wohl eher unbezahlbar; die linke Kandidatin, vor der man alleine wegen ihres Fotos Angst hat. dazu kommen noch verschiedene Grade nationalistischer Parteien: die UK Independent Party, die auch bei Lokalwahlen mit ihrer Ablehnung der EU wirbt, was ein bisschen lachhaft wirkt, wenn man bedenkt dass auch alle EU und/oder Commonwealth Buerger waehlen duerfen; die British National Party, die in ihrer Wahlwerbung unter anderem mit der Unterstuetzung irischer Studenten wirbt (Tara schwoert, es ist eine NORDirin); und die English Democrats, die sich darueber beschweren, dass der St.-Georgs-Tag nur mit einer Vorfuehrung von "Life of Brian" am Trafalgar Square begangen wird, und deren Kandidat den ur-englischen Nachnamen O'Connor hat.
Das alles (nun ja, fast alles) erfaehrt man in einer nuetzlichen kleinen Broschuere, die meine Stadtteilverwaltung zwei Wochen vor der Wahl verschickt hat. Darin wird einem erst einmal erklaert, wie die Wahlzettel hier aussehen, nach welchem Verfahren der Buergermeister gewaehlt wird, und wer alles fuer den Stadtrat antritt. Dann hat noch jeder Kandidat eine Doppelseite zur Verfuegung, auf der er sein Wahlprogramm darlegen kann. Ansonsten habe ich keine Wahlwerbung im Briefkasten gefunden, und die Plakate sind auch eher zurueckhaltend verteilt. Daran koennte man sich doch mal ein Beispiel nehmen.
Ebenso am Wahlsystem fuer den Buergermeister: jeder Waehler hat zwei Stimmen. Zunaechst werden die Erststimmen ausgezaehlt, hat dann ein Kandidat mehr als 50% gewinnt er die Wahl. Wenn nicht, gibt es die zweite Runde mit den beiden Kandidaten mit den meisten Erststimmen. Alle Stimmzettel, deren Erststimme nicht an einen der beiden ging werden erneut ausgezaehlt, diesmal nach Zweitstimmen. Derjenige der beiden Kandidaten der dann insgesamt die meisten Stimmen hat, gewinnt die Wahl. Im Prinzip also Wahl und Stichwahl in einem Durchgang. Und genau das laesst mich auch noch ein bisschen hoffen: es gibt viele Leute, die am liebsten einen der anderen Kandidaten haetten, aber ihre Zweitstimme an Ken Livingston geben, nach dem Motto "Hauptsache nicht Boris".
In London ist womoeglich ab heute Nachmittag nichts mehr in Ordnung, denn angeblich gewinnt Boris Johnson die Wahl zum Buergermeister. Den Tory koennte man ihm ja noch verzeihen, aber was hat ein versnobter, leicht rassistischer Ex-Chefredakteur einer erzkonservativen Zeitung bitte als Londons Stadtoberhaupt zu suchen?
Zugegebenermassen, die Alternative ist ein Ex-Trotzkist, der bei seiner ersten Wahl 2000 gesagt hat er wolle eigentlich nur einmal antreten. Dann gibt es noch den schwulen Ex-Polizisten, der von der gesamten Kandidatenschar am sympathischsten rueberkommt (finde ich zumindest); die gruene Kandidatin, die alle Haeuser in London isolieren will um Energie zu sparen - loeblich aber wohl eher unbezahlbar; die linke Kandidatin, vor der man alleine wegen ihres Fotos Angst hat. dazu kommen noch verschiedene Grade nationalistischer Parteien: die UK Independent Party, die auch bei Lokalwahlen mit ihrer Ablehnung der EU wirbt, was ein bisschen lachhaft wirkt, wenn man bedenkt dass auch alle EU und/oder Commonwealth Buerger waehlen duerfen; die British National Party, die in ihrer Wahlwerbung unter anderem mit der Unterstuetzung irischer Studenten wirbt (Tara schwoert, es ist eine NORDirin); und die English Democrats, die sich darueber beschweren, dass der St.-Georgs-Tag nur mit einer Vorfuehrung von "Life of Brian" am Trafalgar Square begangen wird, und deren Kandidat den ur-englischen Nachnamen O'Connor hat.
Das alles (nun ja, fast alles) erfaehrt man in einer nuetzlichen kleinen Broschuere, die meine Stadtteilverwaltung zwei Wochen vor der Wahl verschickt hat. Darin wird einem erst einmal erklaert, wie die Wahlzettel hier aussehen, nach welchem Verfahren der Buergermeister gewaehlt wird, und wer alles fuer den Stadtrat antritt. Dann hat noch jeder Kandidat eine Doppelseite zur Verfuegung, auf der er sein Wahlprogramm darlegen kann. Ansonsten habe ich keine Wahlwerbung im Briefkasten gefunden, und die Plakate sind auch eher zurueckhaltend verteilt. Daran koennte man sich doch mal ein Beispiel nehmen.
Ebenso am Wahlsystem fuer den Buergermeister: jeder Waehler hat zwei Stimmen. Zunaechst werden die Erststimmen ausgezaehlt, hat dann ein Kandidat mehr als 50% gewinnt er die Wahl. Wenn nicht, gibt es die zweite Runde mit den beiden Kandidaten mit den meisten Erststimmen. Alle Stimmzettel, deren Erststimme nicht an einen der beiden ging werden erneut ausgezaehlt, diesmal nach Zweitstimmen. Derjenige der beiden Kandidaten der dann insgesamt die meisten Stimmen hat, gewinnt die Wahl. Im Prinzip also Wahl und Stichwahl in einem Durchgang. Und genau das laesst mich auch noch ein bisschen hoffen: es gibt viele Leute, die am liebsten einen der anderen Kandidaten haetten, aber ihre Zweitstimme an Ken Livingston geben, nach dem Motto "Hauptsache nicht Boris".
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